Burgruine Neu-Erfenstein
Die Burgruinen Alt-und Neu-Erfenstein liegen in einem Waldgebiet in der Nähe der Gemeinde Esthalim Kreis Bad Dürkheim.
Von der Hauptburg Neu-Erfenstein ist heute noch ein ca. 10 m hoher rechteckiger Bergfried zu sehen, der sich auf einem pilzförmigen, hohen Felsen befindet – ein typisches Kennzeichen für die Pfälzer Felsenburgen. Umgeben ist der Bergfriedfelsen von Resten der mittlerweile erneuerten Ringmauer. Der Felsen wurde 1965 durch Quadermauern fixiert, um einen Einsturz zu verhindern. Der im 19. Jh. restaurierte Bergfried kann heute leider nicht besichtigt werden.
Oberhalb der Burgruine Neu-Erfenstein befinden sich die wenigen Überreste der Ruine Alt-Erfenstein. Über den heute noch sichtbaren Halsgraben, der zum Schutz der Burg beitrug, ragt der Felssporn mit den überwachsenen Resten des ehemaligen Bergfrieds auf. Die Buckelquader weisen auf eine Erbauungszeit in staufischer Zeit hin.
Die aus einer Ober-und Unterburg bestehenden Doppelburg Erfenstein findet sich 1189/1193 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war die Burg in Hausbesitz der Staufer, die sie 1189/1193 den Herren von Bolanden zu Lehen gaben. Ab der zweiten Hälfte des 14 Jhs. lassen sich die Grafen von Leiningen als Lehensherren identifizieren. Sie nutzten Erfenstein, ähnlich wie die Burg Breitenstein, zum einen zur Sicherung des Talweges, der am oberen Speyerbach entlang führte, und zum anderen als Grenzsicherung gegenüber dem Bistum Speyer. Zwischen 1415 und 1437 fiel die Erfenstein als Mitgift für kurze Zeit an die Grafen von Sponheim, aber bereits 1438 findet sie sich wieder unter der Herrschaft der Leininger, in deren Besitz sie in der Folgezeit auch blieb. Bereits 1471 wurde die Erfenstein in der sogenannten Weißenburger Fehde zwischen dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und der Kurpfalz zerstört. Inwieweit die Gebäude wieder hergestellt wurden bleibt unsicher, waren doch die späteren Lehensnehmer vor allem an dem zur Burg gehörendem Esthaler Wald interessiert, der der Erfenstein zugeschlagen worden war.
Nachdem die Ruinen im 19. Jh. zunehmend verfielen und sich im Besitz des königlich bayerischen Forstareals befanden, kamen sie 1963 in den Besitz der staatlichen Schlösserverwaltung. Unklar ist, ob es sich bei der viel kleineren Burg Alt-Erfenstein um eine Vorburg von Neu-Erfenstein handelt oder ob sie als Erstgründung der Burgenanlage angesehen werden kann. Ein Dokument aus dem Jahre 1380 mag für Letzteres sprechen, da dort von einer „alten Burg“ die Rede ist.